EXKURSIONEN: Spaziergang in Bochum-Wiemelhausen
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Französisch von Isabelle Vérin-Mühlenbein verfasst. Er wurde später ins Deutsche übersetzt.
An einem schönen Tag im September 2024 und in Kooperation mit der Volkshochschule trafen wir – eine kleine Gruppe von 10 Personen – uns vor der Kirche Sankt Johannes, Brenscheder Straße in Wiemelhausen, um den Stadtteil im Detail zu erkunden.
Die Sonne spielte mit, wir saßen auf den neuen Außenbänken der Gemeinde und wir haben einige Einzelheiten über die Geschichte des Stadtteils entdeckt. Insbesondere erfuhren wir, dass der Name Wiemelhausen von Wiemelhus Hof stammt, dem Namen eines Bauern, der seine Ländereien an der Stelle hatte, wo heute die Knappschaft steht.
Wiemelhausen erstreckt sich geografisch zwischen Weitmar und Stiepel. Das Viertel ist um die Kirche herum gebaut – was ihm seine bekannte Bezeichnung „Kirchviertel“ gab.
Der Besuch wurde in drei Schwerpunkten aufgeteilt: die Kirche, die Arbeitersiedlung und der Malakow-Turm.
DIE KIRCHE
Sie wurde 1886 aus Backsteinen erbaut, allerdings ohne Glockenturm! Dieser wurde 1930 hinzugefügt und misst 30 Meter. Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Gemeindemitglieder sehr schnell an, da viele Menschen kamen, um in die Mine „Prinz Regent“ zu arbeiten.

(Foto: Isabelle Vérin-Mühlenbein)
Die vier Glocken wurden vom Bochumer Verein gestiftet.
Im Inneren der kreuzförmigen Hallenkirche befinden sich hinter dem Altar aus Anröchter Dolomit Stein zwei alte Lindenholzstatuen, die Jungfrau Maria (1630) und der Heilige Johannes der Täufer (1750). Glücklicherweise wurde die Kirche während des Krieges nicht zerstört. Im Jahr 2008 wurde die Gedenkkapelle hinzugefügt, in der Gläubige beten können.
DIE ARBEITERSIEDLUNG
Die Arbeitersiedlung „Borgholzwiese“ stammt aus dem Jahr 1910 und erstreckt sich über drei Straßen: Borgholz/Wiemelhauser/Bruchstraße. Sie wurde wie eine kleine Stadt mit Grünflächen angelegt und alle Bewohner (oft 4 Familien pro Haus!) hatten einen kleinen Garten. Man findet 37 Häuser, die in 6 verschiedene Typen unterteilt sind. Diese Siedlung steht seit 1994 auf der Liste der erhaltenswerten Denkmäler in Bochum.

(Foto: Isabelle Vérin-Mühlenbein)
DER MALAKOW-TURM
Der Malakow-Turm (benannt nach der Festung Malakow auf der Krim, die während des Krimkrieges in den Jahren 1853-1856 standhielt), einst aus Holz, ist heute aus rotem Backstein und diente als Lüftungsschacht für die Zeche Julius Phillip Heintzmann. Da sie mit unüberwindbaren Grubenwasserproblemen zu kämpfen hatte, musste die Anlage 1905 geschlossen werden und beherbergt heute ein Universitätsmuseum mit einer Sammlung von über 10.000 medizinischen Instrumenten, die von der Entwicklung der Medizin berichten.

(Foto: Isabelle Vérin-Mühlenbein)
Es ist auch erwähnenswert, dass es in Wiemelhausen (Universitätsstraße) ein Puppentheater der Polizei gibt, eines der größten in Deutschland.
Es war ein schöner Spaziergang, der mit einem Lächeln in der Eisdiele und mit dem Versprechen, wiederzukommen, um den Stadtteil Ehrenfeld zu erkunden, endete.
Bochum, Exkursion, Geschichte, regionale Geschichte, Wiemelhausen