Une rétrospective de notre histoire

Die Deutsch-Französische Gesellschaft Bochum hatte es nicht leicht, einen Konversationskreis ins Leben zu rufen, denn unser großes Problem ist die Tatsache, dass wir keinen eigenen Raum haben. Man traf sich zu Veranstaltungen hier und da und ging dann wieder auseinander, ohne persönliche Kontakte zu entwickeln. Bis bei einem geselligen Treffen zum Jahresanfang ein Teilnehmer sagte: „Das muss doch zu ändern sein.- Wir können uns gerne bei mir zu Hause treffen, sagen wir mal am nächsten Freitag um 17 Uhr“.  Fünf Interessierte saßen dann dort zusammen und überlegten, wie wir uns organisieren könnten. Von Anfang an war klar, dass wir Texte zu Grunde legen wollten, die die unterschiedlichsten Themen behandelten und in lockerer Absprache von den Teilnehmenden vorgeschlagen wurden. Der Ort unserer Treffen sollten unsere Wohnzimmer oder Gärten sein, in abgesprochenem Wechsel. Daraus erwuchsen gemeinsame Nachmittage mit einer wunderbaren Atmosphäre, es fehlten auch nicht kulinarische Zutaten.

So lief es etliche Jahre, bis die Teilnehmerzahl zu groß, die Wohnzimmer zu klein und die Stühle zu wenig wurden. Zum Glück fanden wir eine sehr schöne Alternative in einem Mehrgenerationenhaus an der Wasserstraße. Eine ganze Wohnung stand uns zur Verfügung, der Hauptraum groß und mit einer Küchenzeile versehen, wunderbar fürs Kaffeekochen. Leider blieb uns dieser Traum nicht lange erhalten. Nach zwei Jahren reklamierte die Hausverwaltung diese Wohnung für ihre Mieter – sehr verständlich! Seitdem haben wir in Gemeinderäumen Bochumer Kirchen Aufnahme gefunden. Nach Meinolphus verlangte Corona wieder mal eine Änderung. Mit Müh und Not machten wir uns mit Zoom im Internet vertraut, aber die Teilnehmerzahl verringerte sich. Jetzt sind wir sehr froh, uns wieder real zu treffen, und zwar bei Albertus Magnus, Königsallee 173, in einem großzügigen Raum und im Sommer auf der davor liegenden Wiese. Hier können wir gut neue Mitglieder willkommen heißen!!!

Die Idee des Anfangs, möglichst vielfältig zu agieren, wurde hervorragend umgesetzt. Es gab so viele unterschiedliche Themen, dass ich hier nur einige vorstellen kann. Wir verfolgten intensiv die Politik: von Sarkosy über Hollande bis Macron, und immer im Zusammenhang mit Merkel… Wichtig war natürlich die deutsch-französische Zusammenarbeit. Wir lasen Redetexte von Macron und waren mehrfach in Düsseldorf am 14 juillet, um den Nationalfeiertag zu würdigen

Es war aber nicht nur die aktuelle Lage, die wir beobachteten, sondern wir gingen auch in die Vergangenheit: Vercingetorix stand auf unserem Programm, wie die Aufnahme der Hugenotten in Preußen und – natürlich – Napoleon. Anschauliche Hinweise lieferte das deutsch-französische Geschichts-Schulbuch (le Manuel d‘Histoire franco-allemand ).

Ein anderer Schwerpunkt waren unsere Lektüren:  Montaigne, Mme de Stael (De l’Allemagne) … bis zu den letzten Erscheinungen. Wir sind stolz, uns schon mit Annie Ernaux beschäftigt zu haben, bevor sie den Nobelpreis bekam. Wir lasen auch über hervorragende Persönlichkeiten , z.B. Simone Veil, Stéphan Hessel ( Indignez-vous ) und Tomi Ungerer.

Was natürlich nicht fehlen darf, wenn es um die Kultur Frankreichs geht, sind die chansons. Wir haben unter uns einen Experten, der sich darin sehr gut auskennt und uns manche neuen hits vorgeführt hat und auch Abende zum Hören und Singen organisiert.

Eine besonders lehrreiche, aber auch lustige Serie wurde uns von zwei Französinnen geboten. Es ging um Redewendungen im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper.  

Wer hätte das gewusst?

Ne pas avoir les yeux dans sa poche ( neugierig sein)

Avoir la dent creuse ( Hunger haben)

Frotter les oreilles à qn ( jemandem eine Abreibung verpassen)

Tomber nez à nez (sich zufällig treffen)

Une mise en bouche ( kleine Happen zum Apéritif)

Dies ist eine sehr kleine Auswahl aus einer Menge von bildhaften Ausdrücken, die uns viel Spaß gemacht haben.

Auch die Themen, die ich in diesem Rückblick erwähnt habe, sind nur eine kleine Auswahl aus der großen Menge, die uns beschäftigt hat. Sie sollen Lust machen auf mehr!!! Wir hoffen, dass unser cercle de conversation noch lange bestehen bleibt und weiter Neugierige anzieht.